"In seiner Haut möchte ich nicht stecken"


Artikel verfasst von

Maike

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Was für eine Woche. Am Mittwoch war es geschafft, die Koalition stand. Kurz sah es so aus, als sei der Spruch von Martin Schulz, er werde nie in ein Kabinett Merkel eintreten, vergessen. Außen, Finanzen, Arbeit: Diese gewichtigen Ressorts hatte er seiner SPD gesichert. Ein Erfolg, der bitter nötig war.

Am Donnerstag dann erklärte er seinen Verzicht auf den Parteivorsitz. "Ich habe mir zum Ziel gemacht, die SPD weiblicher, jünger und digitaler zu machen", schrieb er auf Facebook. Die designierte Nachfolgerin: Andrea Nahles. Jünger und weiblicher ist sie zweifellos, im Gegensatz zu Martin Schulz war sie als Arbeitsministerin schon mitverantwortlich für das Handeln der Regierung.

Und Schulz schrieb weiter: Als Außenminister wolle er selbst dafür sorgen, dass die Europapolitik prägend für die Außenpolitik des Landes werde. Er tauschte den Parteivorsitz für den beliebten Posten des Außenministers ein, so kam es vielen vor.




 

Am Freitag schließlich, keine 20 Stunden nach dem Facebook-Post, erklärte Schulz seinen Verzicht auf das Amt des Außenministers.

Der Schritt überraschte nicht nur die SPD, sondern auch die Opposition und die Union. Die Reaktionen des politischen Berlin im Überblick:

Die SPD-Fraktionsvorsitzende Andrea Nahles sagte: "Wir alle wissen, wie schwer ihm diese Entscheidung gefallen ist, sich persönlich zurückzunehmen. Das zeugt von beachtlicher menschlicher Größe." Die Entscheidung verdiene Respekt und Anerkennung. Schulz habe in den Koalitionsverhandlungen einen Durchbruch für eine neue Europapolitik erreicht.